Moderne Haarfrisuren zu Bällen, Gesellschaften etc.

Für die Ballsaison 1898 werden im Bazar die folgenden drei Hochsteckfrisuren beschrieben:

Zur Herstellung dieser drei Frisuren hat man zunächst das Haar von Ohr zu Ohr und vorn in der Mitte zu scheiteln und von dem Hinterhaar oben eine kleine Strähne zum Befestigen des übrigen Haares aufzustecken.

Bei Abb. 34 [Mitte] wird das Stirnhaar abgeteilt und in Löckchen, das Seiten- und Hinterhaar in recht tiefe Wellen gebrannt, lose nach dem Wirbel hinaufgenommen und festgesteckt. Einzelne Strähnen des Haares werden, wie aus der Abb. ersichtlich in lose Puffen, eine Strähne dagegen zu einer hochstehenden Schleife geordnet, an die sich seitlich eine Bandschleife mit einer Libelle schmiegt. Ist das Haar nur kurz oder mäßig stark, dann müssen einige falsche Strähnen zur Hilfe genommen werden; auch läßt sich der vordere Lockentuff leicht anstecken.

Zur Vollendung der Frisur in Abb. Nr. 35 [Rechts] ist das Hinter- und Vorderhaar in große, tiefe Wellen zu brennen und oben festzustecken; am Vorderhaar sind die einzelnen Wellen mit dem Stielkamm tief in die Stirn zu ziehen. Die am Wirbel befestigten Haarsträhnen werden in zierliche Lockenpuffen geordnet und in diese ein paar hochstehende Federn gesteckt.

Für die Frisur Abb. Nr. 36 [Links] ist Seiten- und Hinterhaar in wenige recht große Wellen, das kurze Vorderhaar in Löckchen zu brennen. Nachdem die ersteren am Wirbel festgesteckt sind, ordnet man aus vier Strähnen vier nach hinten staffelförmig übereinanderliegende Puffen. Gegen die oberste von ihnen legen sich vorn zwei übereinandergesteckte Puffen. Das übrige Haar wird seitlich in regellose Puffen gerollt, die seitwärts durch eine aufrechtstehende Schleife gestützt werden.

Fraglich ist, ob die Damen dies alles selbst oder nur mit Hilfe geschafft haben? Mir persönlich gefällt die linke Frisur am besten 🙂

 

Bild: Der Bazar, 1898

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